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  WEHRHAHN      
  Entwurfidee

... im Zusammenhang mit der steigenden Wohnungs- knappheit in Düsseldorf wird kritisiert, dass sich die Wohnprojekte ausschließlich im hochpreisigen Segment bewegen und so zur Gentrifizierung* der angrenzenden Quartiere beitragen könnten.

 
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*Gentrifizierung (von englisch gentry „niederer Adel“),ist ein aus der Stadtsoziologie kommender Begriff und beschreibt spezifische sozioökonomische Umstrukturierungsprozesse in städtischen Wohngebieten als ein Phänomen der sozialen Ungleichheit.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Stadtquartiere_Derendorf

 
 
 
 
 
 

EntwurfsIdee „Keimzelle“
Die Dynamik mit der sich heute Stadtteile in wirtschaftlich florierenden Metropolen verändern, geschieht nicht selten in einer Geschwindigkeit die ihre Bewohner
überfordert. Flingern ist ein Musterbeispiel für das Phänomen der Gentrifikation. 
In einem Zeitraum von 15 Jahren wandelt sich ein traditionelles Arbeiterviertel durch die Aktivitäten von "Kulturpionieren" in ein Szeneviertel. Angelockt durch günstige Mieten in Zentrumsnähe entstehen neben der reinen Wohnnutzung, Ateliers, Werkstädten, Galerien, Theater, Shops, Cafés, Bars, Restaurants, usw.

Die Möglichkeit innerstädtisch Wohnen und Arbeiten im selben Viertel zu kombiniere, macht Flingern attraktiv, für Künster, Freiberufler sowie junge Unternehmer meist aus der Kreativ-Wirtschaft. Flingern entwickelt sich so vom einstigen Stempel des Arbeiterreviers zur Designmarke, einem innovativen Stadteil mit Lebensqualität.

Eine entscheidende Schlüsselfunktion für das Kollektive Wohlbefinden innerhalb des Stadtteils übernimmt hier die Rekultivierung des öffentlichen Raums. Er wird sozio-kulturel wiederentdeckt. In Tendenzen wie dem Guerilla Gardening zeigt sich weniger politischer Protest gegen Verwahrlosung und Okkupation der Straßen durch den Autoverkehr, als vielmehr ein Indiz am gewachsenen Interesse am öffentlichen Raum. Er entwickelt sich zunehmend zur Bühne für Wochenmarkt, Straßenfeste, Galerie- / Atelierrundgänge.

Auf Grund der florierenden Infrastruktur entwickelt sich ein attraktives Wohnviertel 
Das zunehmend auch für Familien interessanter wird. Die diese soziale Nähe und den Bezug zur Stadt schätzen. Der Spielplatz wird zum gemeinschaftlichen Treffpunkt.

Durch die Aufwertung der Wohnqualität werden solche Kreativviertel interessant für Immobilieninvestoren und Spekulation. 
Mit dem Etikett Nottinghill oder Prenzlauerberg werden teure Wohnprojekte realisiert.
Es entsteht die Gefahr einer preislichen Überbewertung der Bestandsimmobilien.

Die Prosperität der neuen Kleinunternehmer verläuft In der Regel langsamer als die Mietsteigerung. Mit der Folge, daß die jungen Initiatoren dieser Entwicklung genauso verdrängt werden wie die autochthonen Bewohner des Stadtteils.
Die Wirtschaftliche Dynamik der Kleinbetriebe erlischt, und das Viertel Entwickelt sich zu einem reinen Wohnviertel.

Fragen
Läßt sich dieser Gentrifizierungsprozess stadtplanerisch steuern? 

Kann man eine Struktur finden, die kreative und Wirtschaftliche Dynamik, unterstützt sowie schützt. Und die sie sich letztlich zu nutzt macht ?

Könnte dieses Quartier Keimzelle für eine positive Entwicklung und Aufwertung der angrenzenden Stadtteile sein?

 
 

Das DORFDÜSSELCLUSTER 
"defragmentierte Architektur"

Das DORFDÜSSELCLUSTER ist einerseits eine Städtebauliche Idee, die die Fragen  eines zeitgemäßen innerstädtischen Zusammenlebens aufgreift und ihr Form gibt.
Die Kombination bzw. Mischung von Wohnen und Arbeiten in einem zentrumsnahen Umfeldes sind Grundgedanken des Projektes.
Es versteht sich ebenso als eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme zur Stärkung der Düsseldorfer Kreativ-Scene. Das Projekt richtet sich an eben solche „Kulturpioniere“ und Freiberufler unterschiedlichster kreativer Berufe, die als Initial wesentlich zur Bruttowertschöpfung in Düsseldorf beitragen.

Vorgeschlagen wird ein wandlungsfähiges System flexibler Einheiten. Größe und Nutzungen können verändert werden. 

Durch die hohe Verdichtung der Klusterstruktur wird eine ökonomische Ausnutzung des Grundstücks erzielt. Die Anzahl der Einheiten wird maximiert und die Mietpreise werden niedrig gehalten. 
Zum anderen ist die Nachbarschaftliche Nähe Teil der Idee eines innerstädtischen gemeinschaftlichen Lebens. Die Kommunikation und die Bezüge zwischen den Bewohnern werden gefördert und eine Rekultivierung des Nachbarschaftsgedanken angestrebt.

Ein wesentliche Funktion übernimmt dabei die Blockinnerbebauung. Das Leben wird in Form von Höfen in die Mitte getragen. Der öffentliche Raum versteht sich als Allgemeingut; eine kommunikative, barriere- und autofrei Zone. Die Einheiten Wohnen und Arbeiten sowie Terrassen orientieren sich zu diesem öffentlichen Raum.

Die Architektur ähnelt im Ausdruck einer „defragmentierten“ wabenartigen Struktur.
Ein teilweise aufgebrochener Blockrand, der das gesamte Areal umschließt / begrenzt und so einen Innenhof umschreibt.

Der diffusionsfähige Ausdruck des DORFDÜSSELCLUSTERs ermöglicht, das das pulsierende Leben, in die umgebenden Stadtteile getragen wird. 
Er wird so zur Städtebaulichen und Stadtkulturellen Keimzelle für die umgebenden Stadtteile.

 
 

Schlagworte
in den Block hinein leben / Hofbildung / durchgängig – Wegestruktur / Öffnung / Aufweitung mit Durchlässigkeit / Privaträume – öffentliche Räume / Verdichtung
Junges Wohnen / Kleingewerbe / kleine kreative Büros / Mehrgenerationenwohnen /
kreativ / individuell / spielerisch / Nachhaltigkeit durch individuelle Raum-Flächen...
Fragmentieren - Defragmentieren*

 
 

*Defragmentierung
Unter Defragmentierung versteht man die mit speziellen Programmen durchführbare Neuordnung von fragmentierten Datenblöcken auf dem Speichermedium, so dass logisch zusammengehörige Datenblöcke möglichst aufeinanderfolgend auf dem Datenträger abgelegt werden. Dies kann den sequentiellen Zugriff beschleunigen und damit die Arbeitsgeschwindigkeit des gesamten Systems erhöhen.

 
 

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, der nicht nur bedeutende kulturelle und kreative Produkte hervorbringt. Dies wurde auch eindrucksvoll durch den Abschlussbericht der Enquete-Kommission des Bundestages „Kultur in Deutschland“ dokumentiert. Schätzungen zufolge hat dieser Bereich im Jahr 2008 mit 63 Mrd. Euro zur Bruttowertschöpfung beigetragen und lag damit noch vor der Chemischen Industrie. Die Umsätze der Kultur- und Kreativwirtschaft lagen bei rd. 132 Mrd. Euro. 238.000 Unternehmen und 1 Mio. Erwerbstätige sind in diesem Wirtschaftszweig tätig. Die Quote der Selbständigen ist mit 28 Prozent außergewöhnlich hoch.Experten gehen von einer weiterhin positiven Wirtschaftsentwicklung für die Kultur- und Kreativwirtschaft aus. Insbesondere der Einsatz der neuen digitalen Technologien wirkt als wesentlicher Treiber für weiteres Wachstum und Innovationen. Nicht nur innerstaatlich, wie beispielsweise im Deutschen Bundestag durch die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ und in der Plenardebatte am 24. Oktober 2007, sondern auch international werden zunehmend die wirtschaftlichen Potenziale der Kultur- und Kreativwirtschaft diskutiert, so im Rahmen der EU z.B. in Frankreich oder Großbritannien. 
http://www.kultur-kreativ-wirtschaft.de

 

 

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